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100 Jahre Wiedereröffnung des Wetterau-Museums am heutigen Standort


Die Geschichte des Wetterau-Museums begann 1896 mit der Gründung des Friedberger Geschichtsvereins und dem gleichzeitigen Aufbau einer Sammlung. Nach der Präsentation an drei verschiedenen Standorten zogen die Sammlungen des Wetterau-Museums 1913 in den Gebäudekomplex in der Haagstraße 16. Die feierliche Wiedereröffnung fand aufgrund verschiedener Verzögerungen erst am 16. Mai 1920 statt.

Eine Auswahl an Bildern illustriert 119 (von 124) Jahre Museumsgeschichte.

(Fotos verschiedener Fotografen aus den Fotosammlungen des Stadtarchivs Friedberg und des Wetterau-Museums)

Presseinfo zum Jubiläum als PDF ganz unten.

 


In dem 1899 - 1901 errichteten damaligen Neubau der Augustinerschule wurde die "Altertumssammlung" des Friedberger Geschichtsvereins in zwei Räumen im Erdgeschoss präsentiert. Die Friedberger Chronik von Christian Waas setzt die Museumsgründung ins Jahr 1901 und benennt das Selbstverständnis des Museums so, wie es auch heute noch Gültigkeit hat: „Gründung des historischen Museums der Stadt und der Wetterau“.
 

 


Erster Konservator der Sammlung war von 1901 bis 1917 der Augustinerschul-Lehrer Paul Helmke.

 


Von 1917 bis 1938 war Georg Blecher Vorsitzender des Friedberger Geschichtsvereins und Konservator bzw. Leiter des Wetterau-Museums.
 

 

Außenansicht des Wetterau-Museums am heutigen Standort mit dem neuen Nordflügel von 1912, um 1925 („Wetterau-Museum, von Nordost, mit den Gerätehallen der Feuerlöschpolizei“).

 


Innenansicht, Saal 1 im 1. Stock mit Blick auf die "prähistorische Abteilung", um 1925.

 

Blick in Saal 2 (mittelalterliche Abteilung), 1920er oder 1930er Jahre.

 

Nachdem von 1933 bis 1938 die SA einige Ausstellungsräume des Musems beansprucht hatte, erfolgte 1938 ein Umbau und eine Neuordnung der Ausstellungen (Eröffnung am 8. Oktober 1938).

 


Dr. Hermann Roth war von 1938 bis 1953 Museumsleiter.

 

Bei den Bombardierungen Friedbergs am 12. März 1945 wurde neben zahlreichen Gebäuden in der Friedberger Altstadt auch das Wetterau-Museum getroffen. Die mittelalterliche Truhe aus der Stadtkirche ist auch heute Teil der Ausstellung.

 


Vom Dezember 1946 bis April 1947 übernahm Stadtarchivar F.W. Schaum vorübergehend die Leitung des Wetterau-Museums.

 


Unter der Leitung von H. Roth wurden die Ausstellungen 1951 neu geordnet und präsentieren sich hier in neuer Aufstellung.

 


Der Kunstlehrer der Augustinerschule Dr. Wilhelm Belz übernahm 1953, wie seine Vorgänger noch ehrenamtlich, die Leitung des Wetterau-Museums, die er bis zum Jahresende 1975 inne hatte. Er organisierte noch in den 1950er Jahren eine Reihe von Kunst-Ausstellungen, auch zur zeitgenössischen Kunst.

 


Der sogenannte Steinsaal ("Lapidarium") im Erdgeschoss mit Blick auf die römischen Denkmäler in den 1960er Jahren. Das große Mithras-Relief befindet sich heute noch an derselben Stelle.

 


1976 übernahm der Historiker Michael Keller zunächst ehren- bzw. nebenamtlich die Leitung des Wetterau-Museums, 1980 dann haupamtlich. Hinzu kamen die Leitung des Stadtarchivs sowie des Kulturamts. Das Foto des WZ-Artikels zeigt ihn (links) mit dem damaligen Bürgermeister Dr. Ludwig Fuhr. Michael Keller leitete das Museum bis zum Jahresende 1997 und trat 1998 die Stelle als Erster Stadtrat der Stadt Friedberg an. Im September 2005 wurde er zum Bürgermeister der Stadt Friedberg gewählt und trat dieses Amt im Januar 2006 an. Nach einer weiteren Direktwahl 2011 beendete er nach zwei Amtszeiten Ende 2017 dieses Amt.

 


1979 wurde in Friedberg nach 1966 zum zweiten Mal der Hessentag ausgerichtet. Im Zuge dieser Großveranstaltung gab es die Möglichkeit einer Neukonzeption und Neugestaltung des Wetterau-Museums. Hier ein Blick in einen Ausstellungsraum in der 1. Etage.

 

 
Der Innenhof 1979.

 


Die römische Abteilung in den 1980er Jahren.

 


Nachdem die Feuerwehr aus dem Gebäude ausgezogen war, konnten die Räume im Erdgeschoss des Nordflügels für die Einrichtung einer neuen Dauerausstellung genutzt werden. Der Ausstellung "Von der Sichel zur Dreschmaschine – Zur Motorisierung und Mechanisierung der ländlichen Arbeitswelt in der Wetterau 1800 – 1959" ging eine intensive Sammeltätigkeit sowie wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema durch Michael Keller voraus. Die technisch geprägte Ausstellungsgestaltung in den abgedunkelten und schwarz verkleideten Räumen erregte nach der Eröffnung 1986 in der hessischen Museumslandschaft Aufsehen.

 


1994 wurde die römische Abteilung unter Mitarbeit der damaligen Kreisarchäologin Dr. Vera Rupp neu konzipert und gestaltet und thematisiert bis heute, mit weiteren Umgestaltungen und neuen Exponaten seit 2001, die Römer in der Wetterau.

 


Nach der Neugestaltung der vorgeschichtlichen Abteilung im Jahr 1988 (ohne Bild) wurde 1996 eine Abteilung mit Funden aus dem Frühmittelalter neu eingerichtet und gestaltet.

 


Das Abschiedsgeschenk von Michael Keller war die Präsentation des "Supermakts der Jahrhundertwende". Der Kolonialwarenladen der Familien Wagner und später Steinhauer hatte 200 Jahre lang seinen Standort in der Kaiserstraße 82. Die Sammlung des Kolonialwarenladens ist eine Schenkung von Anna Steinhauer, geb. Ahrens, und ihrem Sohn, Burkhard Steinhauer.

 


1999 übernahm der Kunsthistoriker Johannes Kögler die Museumsleitung (bis heute). Innerhalb der Dauerausstellung wurde bereits im Jahr 2000 ein Saal mit den "Glanzstücken des Wetterau-Museums" neu eingerichtet und gestaltet, in dem wichtige Exponate aus der Stadtgeschichte, die zuvor nicht mehr ausgestellt waren, wieder dem Publikum präsentiert wurden. Neben Umgestaltungen innerhalb der Dauerausstellung sind vor allem die Sonderausstellungen ein wichtiger Schwerpunkt der Museumsarbeit.

 

2002 wurde innerhalb des hessischen Projekts der damaligen "Keltenstraße" die keltische Abteilung neu gestaltet.

 


So präsentiert sich das Wetterau-Museum heute (Foto von 2012), vgl. dazu das Foto aus den 1920er Jahren (oben).

 


Der Museumshof im Jahr 2012.

 


Die Ausstellung zur Friedberger Kaiserstraße wurde von 2012 bis 2018 gezeigt.

 


Blick in die "Glanzstücke" mit der großen Stadtansicht Friedbergs aus dem Jahr 1565 und weiteren Stadtansichten von 1553 (Foto von 2017). Die "Glanzstücke" wurden von Dezember 2019 bis März 2020 innerhalb der 1. Etage vom dritten in den ersten Raum verlagert und sind dort nun in neuer Aufstellung und mit einigen neuen Exponaten seit der Wiederöffnung am 12. Mai 2020 wieder zu sehen. Die Neugestaltung ist in einzelnen Punkten noch nicht vollständig abgeschlossen. In dem frei gewordenen Ausstellungsraum soll die Sonderausstellung „Arp, Fontana, Goepfert, Nay. Die Sammlung Fritz Usinger“ eingerichtet werden.

 


Noch vor Beginn der Corona-Krise besuchte der Landrat Jan Weckler (3. von links) am 26. Januar 2020 das Wetterau-Museum. Auf dem Foto ist er mit dem Stadtverordnetenvorsteher

Hendrik Hollender (links), Museumsleiter Johannes Kögler (2. von links) und Bürgermeister Dirk Antkowiak zu sehen.
 
Eine Zukunftsperspektive des Wetterau-Museums wurde – knapp 100 Jahre nach der Wiedereröffnung am heuti­gen Standort – vom Dezember 2018 bis Mai 2019 in einer "Zukunftswerkstatt Wetterau-Museum" entwickelt. Diese sprach sich nicht nur aus­drücklich für die Weiterentwicklung des Museums am heutigen und seit 100 Jahren bestehenden Standort mitten in der Stadt aus, sondern bekräftigte auch die Überlegungen einer Öffnung des Museums hin in den städtischen Raum, hin zur Stadtkirche, zum Stadtkirchenplatz, wo die sechs großen einstigen Einfahrten der Feuerwehr die größte Transparenz des Gebäudes nach außen ermöglichen würden.

 


PDF-Datei Presseinformation 100 Jahre Wetterau-Museum am heutigen Standort 15.05.2020
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